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Die Schreiner hatten den Hobel zur Seite gelegt, um sich für einmal in eine Zeit zurück versetzen zu lassen, in der das Leben noch nicht so von Hektik und Tempo geprägt und das tägliche Auskommen noch mit sehr viel mehr Handarbeit und Geduld verbunden war, als wir es gewohnt sind. Angesichts der technischen Errungenschaften, die uns einen Lebensrhythmus aufzwingen, der kaum noch Zeit zum atmen lässt, schien beim Anblick der Käseherstellung wie zu Gotthelfs Zeiten über offenem Feuer im mit Schindeln gedeckten „Küherstöckli“ aus dem Jahre 1741 die Zeit still zu stehen. Unter kundiger Anleitung schickten sich die Basler Schreinermeister an, ganz in Machermanier ihren verbandseigenen „Stöcklikäse“ herzustellen. Und tatsächlich glaubte man irgendwie, für einige Momente die Zeit anhalten zu können. In einem rund zweistündigen Produktionsprozess entstanden aus 220 Liter Milch zwei Laib Stöcklikäse à je 8 Kilogramm. In rund vier Monaten dürfte das „etwas andere Schreinererzeugnis“ Genussreife erlangt haben und dereinst die Gaumen erfreuen. Nach getaner Arbeit liessen es sich die Stadtbasler Schreinermeister nicht nehmen, beim ausgiebigen Apéro und dem Tagesmotto entsprechenden, vorzüglichen Käsefondue die kulinarischen Bedürfnisse zu befriedigen und damit den Besuch im Emmental zu beschliessen. Mit der Rückkehr zu vorgerückter Stunde und im Wissen, einen weiteren Höhepunkt in der 126-jährigen Verbandsgeschichte verlebt zu haben, wurde ein weiteres Kapitel in der Reihe der gesellschaftlichen Verbandsanlässe geschlossen.
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